Eigentlich wollte ich die fleißigen Hauptkontrollatoren meiner Diplomarbeit zu einem schnuckeligen Abendessen in die Suppenbar – SuppaSumarum – der Münzgasse einladen. Wohl dem der sich auskennt. Mittwochs ist dort Hochbetrieb, denn es ist All-You-Can-Eat-Tag. Zudem war noch internationaler Frauentag. Viele ungünstige Bedingungen für eine spontane Idee. Alles voll! Glücklicher Weise hatte ich meine Spontanität geplant und schon Nachmittags vorsichtshalber wegen der Tischbestellung angerufen, hat aber trotzdem nichts genützt.
>Was machen? Man schnappe sich den nächsten Restaurantführer und hofft auf vorhandene Aktualität. Am besten wäre es, wenn noch eine Überblickskarte dabei ist um schnell und einfach das nächste Restaurant oder Esslokal zu finden. In meinem Fall haben die Jungs vom Marcellinos diese leider nicht in ihren Führer eingebaut. Alle Möglichen Kategorien aber das mir naheliegende eben nicht. Also nur bedingt zu empfehlen (obwohl sonst eigentlich ganz gut). Ich wollte aber in der Nähe bleiben. Also Internet: Strasse und Lokal gesucht aber nicht viel gefunden, da ich die Namen der nächstliegenden Strassen auch nicht wußte blieb mir nichts anderes übrig als nochmal den Führer zu konsultieren.
Gefunden habe ich den Telegraph, ein mit Bestnoten versehenes „Szene“-Lokal zu moderaten Preisen. Mal sehen. Hatte ja schon mal was davon gehört und im Tanzkeller darunter war ich auch schon zu einer Feierei. Also frisch angerufen und bestellt. Alles toll bis dahin.
Angekommen haben wir uns an einem Tisch nieder gelassen der zum Teil mit einer halb runden beigen LederCouchBank ausgestattet war. Mit dem weiße Tischtuch waren wir weit und breit die einzigsten aber für den Anlass sehr angemessen ausgestattet. Das Lokal war gut besucht und hatte einen unaufdringlichen kargen Charme das Licht war mir etwas zu hell für den Moment. Bei einem Rundumblick erblickte ich die zweite Etage die halb in den Raum ragte und sicher auch nett gewesen wäre.
Als Appetitanreger bestellten wir eine Käseplatte und für mich zum Aufwärmen einen heißen Birnensaft mit frischen Ingwer. In dieser Kombination hatte ich dies noch nicht und wurde sofort als trinkbar und lecker eingestuft. Die nette Bedienung bat uns gleich die weitern Bestellungen aufzunehmen da die Küche gut zu tun hatte. In der ausgezeichneten Karte findet man neben bürgerlichen Spezialitäten wie gespickten Rehrücken auch die üblichen Pastavariationen und frischen Suppen, ein Blick auf die Tageskarte lohnt auf jeden Fall. Angenehmen Wein findet man ebenfalls.
Suppe sollte es sein für die Mädels, die Tageskarte empfahl eine Orangencremsuppe. Also fluggs bestellt – aber leider schon alle. Viele Frauen waren anwesend und hatte schon alles leergefuttert, hätten wir nur eine halbe Stunde eher bestellt… . Naja, dann eben frische Tomatensuppe – gebongt. Dazu noch Gnochis in Tomatenchillisoße überbacken mit Mozarella und für die Freundin Birnenreis mit Gorgonzola. Alles sehr fein arrangiert und lecker im Geschmack. Doch leider dauerte die Anfertigung ungewöhnlich lange, so dass der Käseteller lange leer stand eh der Hauptgang kam. Diesen kleinen Wehrmutstropfen tröstete uns die Bedienung mit einem freien Verdauungsgetränk nach dem Essen.
Alles in allem eine sehr zu empfehlende Lokalität die wir gerne wieder besuchen werden wenn wirnicht keine Studenten mehr sind. Denn zum dinnieren sind die Preise für Studenten doch etwas zu moderat.