Borschtsch hatte ich schon länger auf meiner Liste kochenswerter Gerichte stehen und da gerade die kalte Jahreszeit prädestiniert für Kohl, Rüben, Knollen etc ist passt es ganz gut.
Wie immer habe ich mir verschiedene Rezepte aus dem Netz zusammengesucht, Elemente für mich und meine Küche abgestimmt, offline noch Einiges gelesen und auf das Essentielle runter gebrochen, damit ich recht schnell und einfach zu einem leckeren Ergebnis komme.
Für den vegetarischen Borschtsch braucht man nicht mehr als eine Stunde und 30min Zubereitung und Kochzeit.
Zu Beginn noch schnell einige Erklärungen für Benamungen die mich beim Lesen verschiedener Rezepte immer mal wieder verwirrten und die Auflösung dazu damit alle Fragezeichen von Anfang an weg sind.
rote Beete vs. rote Rübe – gibt es da einen Unterschied und müssen die rund sein?
Antwort: Nein es gibt keinen Unterschied und es gibt auch längliche rote Beete – schmeckt genauso.
Kümmel vs. Kümmelsat – was ist eigentlich Kümmelsaat?
Antwort: In unserem Sprachgebrauch gibt es keinen Unterschied, hier sind die Kümmelkerne gemeint. Man muss nicht extra Kümmelsaat kaufen bzw. danach suchen.
Lauch vs. Porree – gibt es da einen Unterschied?
Antwort: Nein es gibt keinen Unterschied, es ist bloß der Name aber das Gemüse bleibt gleich.
Weißkohl vs. Spitzkohl – was macht den Unterschied?.
Antwort: Nur äußerlich, geschmacklich im verarbeiteten Zustand finde ich keinen Unterschied.
Jetzt kann es los gehen
Rezept vegetarischer Borschtsch
Zutaten:
- ½ Weißkohl ca. 500-600g
- 3 große rote Beeten (ca. 700-800g)
- ½ Kilo Kartoffeln (wenn möglich festkochend)
- 1 Stange Lauch
- 1 Bund Dill
- 1 Stück Meerrettich (gibt’s tatsächlich im Laden als Stück)
- 1 Becher saure Sahne
- 1 EL Kümmel
- 1 Lorbeerblatt
- Öl
- ca. 1,5l Gemüsebrühe
- Weinbrand oder Obstessig, Salz und Pfeffer
Zubereitung:
Da rote Beete aus meiner Erfahrung mindestens dreimal so lange brauch wie Kartoffeln um weich zu werden, fangen wir damit an. Die Beete schälen und in kleine Stücke schneiden. In einem kleinen Topf mit der Brühe ca. 45 min kochen.
Keine Angst vorm schälen der Beeten, es wird zwar überall geschrieben, dass es ziemlich rot wird und man sich unbedingt Handschuhe anziehen sollte dem ist nach meiner nicht so. Anders ist es bei bereits gekochter rote Beete die spritzt schon mal, wenn man eine Blase unter der Schale beim schälen ansticht. Ich habe zur Vorsicht mangels Handschuhen eine Plastiktüte über die eine Hand gestülpt und ohne etwas mit der die Schälhand die rote Beete von der Schale befreit. Am Ende hatte ich einen roten Daumen der aber am Ende des Kochprozesses bereits nicht mehr auffällig rot war.
Kohl in Streifen schneiden, am besten so dass sie später fehlerfrei in den Mund passen – ich sag nur Spritzgefahr mit rote Beete – geht schwierig aus den Klamotten wieder raus.
Lauch putzen, längs halbieren und in breite Ringe schneiden. Kartoffeln schälen und in kleine Stücke schneiden.
Lauch und Kohl und dem Öl in einem großem Topf ca. 5-10 min andünsten – immer mal wieder wenden.
Nach den 45 min der kochenden roten Beete, das Ganze aus dem kleinen Topf in den Topf mit Kohl und Lauch zusammengießen und die Kartoffelstücken dazu geben. Kümmel und Lorbeerblatt rein.
Das muss jetzt ca. 20 min kochen bis die Kartoffeln und das Gemüse weich ist.
Jetzt Dill fein hacken und den Meerrettich reiben, der beißt etwas in den Augen aber im Geschmack im Borschtsch ist er dann schön mild.
Zum Ende, fast alles der sauren Sahne untermischen, ¾ vom Dill und Meerrettich hinzufügen mit Essig, Salz und Pfeffer abschmecken.
Beim Auftischen ein Klecks saure Sahne in Teller geben und Meerrettich und Dill drüber streuen, wer will kann noch Brot dazu servieren – braucht es aber nicht.
Schmecken lassen!
Anmerkung: Als ich das Gericht ankündigte hatte ich viele skeptischen Blicke und rümpfende Nasen geerntet und per se irgendwelche ablehnende Meinungen empfangen. Nachdem ich es dann auftischte und es gegessen wurde, schwangen die Meinungen in sehr begeistert und hoch lobend um. Also traut euch ran an den Borschtsch, so schwer ist das nicht.